Warum ich an meinem Burnout unbewusst Schuld bin

In diesem Blogbeitrag geht es darum, was ich selbst zu meinem Burnout beigetragen habe und worauf du achten solltest, damit es dir nicht passiert,

3/1/20253 min read

Wie du als Lehrkraft (unbewusst) das Schulsystem am Laufen hältst – und wie du dich davon befreist

Wir müssen nicht darüber reden, oder? Das Schulsystem ist eine Herausforderung. Zu viele Aufgaben, zu wenig Ressourcen, immer höhere Anforderungen. Klingt vertraut? Klar, das wissen wir alle.

Aber Moment mal – hast du schon mal darüber nachgedacht, dass du als Lehrkraft auch selbst (unbewusst!) dazu beiträgst, das Problem aufrechtzuerhalten?

Nein, das ist kein Vorwurf. Es geht nicht um Schuld, sondern um Erkenntnis. Darum, zu sehen, welchen Anteil DU hast – und vor allem, wie du dich davon befreien kannst.

Mein Perfektionismus, mein ständiger Drang, "alles richtig zu machen", mein reflexhaftes "Ja!" zur nächsten Arbeitsgruppe, zur nächsten Veranstaltung, zur nächsten Aufgabe, die ich eigentlich (ehrlich mal, Hand aufs Herz!) gar nicht mehr "on top" schaffen konnte. Mein Anspruch an mich und meine Leistung. Das sind die Gründe, warum ich eines Tages beim Gedanken an die Schule keine Luft mehr bekam, warum ich das Gefühl hatte, mein Hals sei wie zugeschnürt und auf meiner Brust liegt ein riesengroßer Stein.

Viele denken, Burnout kommt von "zu viel Arbeit". Nein! ¬ Tatsächlich ist es nicht die Menge der Aufgaben, die uns ausbrennen lässt – sondern das Gefühl, in einer Situation festzustecken. Das war der Grund, warum mein Körper "Error" sagte, was mein Kopf bis dahin noch lange nicht verstand.

Also, lass uns auf die fünf häufigsten Auslöser blicken, die du im Auge behalten solltest, um körperlich und mental gesund zu bleiben:

1. Du handelst gegen deine Werte Du verbringst deine Tage in einem Umfeld, das nicht mit deinen Überzeugungen übereinstimmt? Vielleicht verlangt dein Job, in meinem Fall das Schulsystem, Dinge von dir, die dir widerstreben. Vielleicht tust du ständig, was andere erwarten – aber nicht, was sich für dich richtig anfühlt. Lösung? Werde dir klar darüber, was dir wirklich wichtig ist. Und dann finde Wege, diese Werte in deinen Arbeitsalltag zu integrieren – selbst in kleinen Schritten.

2. Ungelöste Konflikte Ständiger Streit ist anstrengend – aber weißt du, was noch schlimmer ist? Konflikte, die nie gelöst werden. Ob im Job oder privat: Wenn Spannungen unausgesprochen bleiben, schlummern sie unter der Oberfläche und entziehen dir auf Dauer Kraft. Lösung? Sprich es an. Setze klare Grenzen. Und ja, manchmal bedeutet das, auch ungemütliche Gespräche zu führen. Das fällt mir persönlich besonders schwer, da ich als hochsensibler Mensch enorm harmoniebedürftig bin und jeden Konflikt vermeide.

3. Fehlende Grenzen Wenn du immer für alle da bist, bleibt niemand mehr übrig, der für dich sorgt. Ständig erreichbar sein, immer "Ja" sagen, Aufgaben übernehmen... Das fühlt sich anfangs vielleicht wie Pflichtbewusstsein an, aber langfristig führt es direkt in die Erschöpfung. Lösung? Lerne "Nein" zu sagen. Setze Prioritäten. Und erinnere dich: Deine Zeit und Energie sind wertvoll!

4. Mangelnde Selbstbestimmung Das Gefühl, keine Kontrolle über dein eigenes Leben zu haben, ist einer der größten Stressfaktoren. Egal ob im Job oder in Beziehungen – wenn du ständig nur funktionierst, statt mitzugestalten, fühlst du dich irgendwann nur noch fremdbestimmt. Lösung? Finde Bereiche, in denen du aktiv Entscheidungen treffen kannst. Auch kleine Veränderungen können einen riesigen Unterschied machen.

5. Perfektionismus & überhöhte Ansprüche Wenn "gut genug" für dich nie reicht und du immer nach dem perfekten Ergebnis strebst, setzt du dich permanent unter Druck. Das Problem? Perfektion gibt es nicht. Du rennst einem Ziel hinterher, das du nie erreichst. Lösung? Akzeptiere, dass Fehler und Unvollkommenheit zum Leben (und zum Lehren!) dazu gehören. Setze realistische Ziele. Und erinnere dich: Auch "gut genug" ist meistens schon mehr als ausreichend!

Fazit: Es liegt (auch) an dir – aber nicht als Last, sondern als Chance!

Du kannst das System nicht von heute auf morgen ändern. Aber du kannst erkennen, was du selbst beiträgst – und anfangen, diese Muster zu durchbrechen. Es geht nicht darum, weniger engagiert zu sein oder deinen Job nicht mehr mit Herzblut zu machen. Es geht darum, gesund zu bleiben, Prioritäten zu setzen und dir deine eigene Macht zurückzuholen.

Denn eins ist sicher: Du bist wertvoll. Und du kannst nur dann nachhaltig für andere da sein, wenn du auch für dich selbst sorgst!